Reit- und Fahrverein Oberhausen 1929 e.V.

Sogar „Lady Gaga“ ließ sich in Oberhausen blicken
700 Pferde und mehr als 1.600 Starts beim Reit- und Springturnier/Großer Preis für einheimische Jessica Ripplinger
Oberhausen-Rheinhausen (ber).

Es ist ein Stelldichein der Stars in Oberhausen: „Lady Gaga“ und die „Queen of Pop“, „Mozart“ und „Winnetou“ sind da. Gerade treffen „Cleopatra“ und „Caesar“ ein. Bemerkbar machen sich die Blaublütler, der stramme „Badenfürst“ und die rassige „Kronprinzessin“. Die Träger solcher hochwertiger Namen gehörten zu den gut 700 edlen Pferden, die beim fünftägigen Reiterfest des Reitervereins Oberhausen an den Start gingen. Von überall her kamen die Akteure, hauptsächlich aus Nordbaden, aber auch Pfälzer, Hessen und Schwaben mischten mit. Immerhin ging’s um ein weithin beliebtes Reit- und Springturnier mit der Vergabe des „Großen Preis“ von Oberhausen.
Die Veranstalter konnten rundum zufrieden sein. Nach vorsichtigen Schätzungen dürfte die Großveranstaltung etwa 5.000 Besucher angelockt haben. Mit rund 700 Pferden und mehr als doppelt so viele Starts, gut 200 Helfern und einem stets vollen 600-Mann-Zelt war der Wettbewerb der wohl größte reitsportliche Event in einem Radius von 100 Kilometer. Fünf Tage lang, einschließlich eines „Tags des Ausklangs“ mit herzhaftem Wellfleischessen, ließen sich die Gäste vom Dauerprogramm im „Reitermekka“ Oberhausen faszinieren: so vom Flutlichtspringen und den Springprüfungen bis zur Klasse S1 und den Dressurprüfungen bis zur Klasse M2. Zwischen fünf und 18 Jahre alt sind die Turnierpferde der unterschiedlichsten Rassen.
Auf ihnen sitzen Sportler zwischen zehn und 80 Jahren, weiß Vorstandsmitglied Jennifer Perino. Was bei der Vereinsgründung 1929 noch unvorstellbar war, ist heute selbstverständlich: Die Damen haben die Oberhand. Rund zwei Drittel aller Turnierteilnehmer sind Frauen hoch zu Ross. Schnell ließ sich erkennen, wie sehr das Dressurreiten von Disziplin geprägt ist. Konzentriert verfolgten die Zuschauer das Geschehen. Das Springreiten verlangt vor allem Geschicklichkeit und Balance. Hoch- und erstklassig fielen die sportlichen Leistungen aus. Ein Raunen geht um, wenn eine Stange herunterfällt oder ein Reiter aus dem Sattel rutscht. Beifall bricht los, wenn Pferd und Reiter fehlerlos ans Ziel kommen.
Erwartungsgemäß setzte der Große Preis von Oberhausen dem sportlichen Geschehen die Krone auf. Bereits am Vorabend hatte es mit dem imposanten Showprogramm „Jump & Drive“ ein Toperlebnis gegeben, dem auch der plötzlich auftretende Regen nichts anhaben konnte. Hier wetteiferten Paare, bestehend aus einem Reiter und einer Kutsche. Für Oberhausen war’s insgesamt ein voller Erfolg. Von ihrer allerbesten Seite zeigten sich Sarina König (Trägerin des goldenen Reitabzeichens, der höchsten Auszeichnung) und vor allem der Star des Turniers, Jessica Ripplinger (Gewinnerin des Großen Preises 2014 und jetzt auch 2015). Als weitere auffallende Talente aber auch die weiteren Talente setzten sich Sarina Kretzler, Melanie Stein, Nathalie Paul, Luisa Pauli, Janina Weis und Alexandra Weis in Szene. Sehr gut schnitt auch die Jugend ab: Lorena Martus, Ann-Sophie Merz, Yvonne Bauer und Jana Gärthöffner.
(Schmidhuber)